200 's'3'3'i3i®'s>'s's Anmerkungen. 'S's'ä'd'd's'd'^'S's
30) Bundesrat! Zum Bundesrat schicken die einzelnen deut-
schen Staaten nach Maßgabe ihrer Stimmenzahl ihre Ver-
treter.
105. 35) Bundesrat und Reichstag.
106. 27) Moderamen, Mäßigungsmittel. — 29) Kon-
tingent, das gesamte stehende Heer.
107. 6) Vudgetrecht, das Recht, das Budget (vgl.
Anm. 7, 14) zu bewilligen. - Ausgabeetat, Aufstellung der
zu erwartenden oder bereits gemachten Ausgaben.- 8) Alinea,
Absatz.-22) stipuliert, durch Vertrag festgesetzt.-30) Rönne,
Jurist,- Lab and, ebenfalls.
109. 13) Konstellation, hier Gruppierung der Parteien
im Parlamente.
110. 34) desavouieren, verleugnen.
112. 26) Börse (franz. bourse), der Ort, an dem sich
Kaufleute, Unternehmer, Reeder, Geschäftstreibende oder ihre
Vertreter zusammenfinden, um Geschäfte in Wertpapieren oder
Waren zu machen. Dann werden auch die Geschäfte ab-
schließenden Personen mit Börse bezeichnet.
114. 1) Grevy trat am 2. Dezember 1887 zurück. Sein
Nachfolger wurde Sadi Carnot. — 5) Pandorabüchse! als
Prometheus den Göttern das Feuer gestohlen hatte, rächte sich
Zeus, indem er das erste Weib Pandora mit einer Büchse, in
alle Übel der Menschen eingeschlossen waren, dem Cpimelheus,
Prometheus Bruder, sandte, der, die Warnung seines Bruders
vergessend, von Zeus kein Geschenk anzunehmen, die Büchse
öffnete, so daß alle Leiden daraus entflohen. Als Prometheus
den Deckel wieder schloß, war nur noch die Hoffnung darin.
— 12 f.) Bismarck spielt auf den unruhigen Kriegsminister
Voulanger an. — 19) Aspekten, Stellungen (der Sonne, des
Mondes und der Planeten zueinander, wie sie uns von der
Erde aus erscheinen).
115. 3t) Clukubration, gelehrte, mit emsigem Fleiß
ausgearbeitete Abhandlung! hier eine das Tageslicht scheuende
Arbeit, weil sie nächtlich, d. h. mühsam, geschaffen.
116. 10) Am 18. November 1887. — 33) Ohne zu sagen:
Aufgepaßt! Achtung!
117. 32) Triplik flat, triplox), Antwort auf eine Duplik
(Behauptung, die auf Entkräftung der Einwände des Gegners
abzielt).
118. 1) koramiert, öffentlich jemanden zur Rede setzen.
— 14) Areopag, uralter Blutgerichtshof in Athen, hatte den
Namen von dem Versammlungsorte auf dem Areshügel
(Areios pagos). - 23) Krimkrieg, von 1853-1856 zwischen
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
Wertag der Wuchhandkung des Waisenhauses in Kasse a. d. S.
Tvhmeyers Wandbilder
zur
Deutschen Götter- und Sagenwelt
Mnterstüht und empfohlen vom König!'. Hörens;. Kutlusminiftcrium.
Empfohlen vom Königl. Württ. Kultusministerium und vom Großh. Bad. Oberschulrat.
Nach Originalen von Artur Dänemold, Woldemar Friedrich, Johannes
Gehrts, Hermann Hendrich und Alexander Zick in Lichtdruck ausgeführt.
Text zu Heft 1 — 3 von Felix und Therese Dahn.
Text zu Heft 4 von Geh. Reg.-Rat Ad. Matthias.
I. Serie. Blatt 1: Edda: Odhin auf dem Weltthron. Blatt 2: Edda: Thor auf
dem Ziegengespann. Blatt 3: Nibelungen: Kriemhild an der Leiche
Siegfrieds. Blatt 4: Edda: Walküren auf dem Schlachtfelde.
Ii. Serie. Blatt 1: Edda: Baldurs und Nanas Begräbnis. Blatt 2: Dietrich-
sage. Wittigs Ende frabenschlacht). Blatt3: Gudrun: Gndruns Ab-
schied von der Heimat. Blatt 4: Edda: Freya auf dem Sonnenwagen.
Iii. Serie. Blatt 1: Edda: Loki bei Thrpm, dem Thursen. Blatt2: Dietrichsage:
Dietrichs Kampf in Lanrins Rosengarten. Blatt 3: Edda: Walhalls
Wonnen. Blatt 4: Nibelungenlied: Markgraf Rüdigers letzter Kampf.
Iv. Serie. Blatt 1: Ein altgermanisches Opferfest. Blatt 2: Edda: Die Nornen.
Blatt 3: Edda: Wieland der Schmied und Bödwild. Blatt4: Walthari-
lied: Der Berjöhnungstrnnk nach dem Kampf am Wasgenstein.
Preis jeder Serie unaufgezogen Ji 20,— ; auf Leinen aufgezogen Jt> 24,—.
Einzelne Blätter unaufgezogen Ji 6,—.
Texthefte zur Serie 1 — 4 mit verkleinerten Abbildungen der Wandbilder je 30 Pf.
Ausführliche Prospekte und das illustrierte Verzeichnis der
Wandbilder stehen aus Verlangen kostenfrei zur Verfügung.
Der ethische und nationale Wert der germanischen Götter- und Heldensage ist
von pädagogischen Autoritäten längst anerkannt. Man betont mit Recht ihre reinigende
und erhebende Wirkung, ihren tiefen sittlichen Kern; sie gebe das Zeugnis einer
Gemütsanlage von seltener Schönheit. Ihre Kenntnis ist jetzt auch eine Forderung
der allgemeinen Bildung wegen ihrer bedeutsamen Stellung in der deutschen Literatur
und Kunst . . . Der um die Förderung des deutschen und geschichtlichen Unterrichts
hochverdiente Verlag hat den Wandbildern eine vorzügliche Ausstattung gegeben. Die
Gegenstände kommen sehr klar und scharf zum Ausdruck, die Blattgröße «64x90 cm)
reicht für den didaktischen Zweck völlig aus. Der Preis ist im Verhältnis zu dem
Gebotenen ein sehr mäßiger. Lehrprobcn und Lehrgänge.
Buchdruckeret des Waisenhauses in Hatte a. d. S.
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Extrahierte Personennamen: Artur_Dänemold Woldemar_Friedrich Friedrich Johannes
Gehrts Hermann_Hendrich Alexander_Zick Alexander Felix Felix Therese_Dahn Matthias Edda Edda Kriemhild Siegfrieds Edda Edda Gudrun Gudrun Edda Freya Edda Edda Rüdigers Edda Edda
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Gesellschaftskunde
172
Soziale Gesinnung
In sie ist der einzelne hin ein gestellt mit seinem
Eintritt ins Leben, in sie soll er hineinwachsen mit
steigendem Verständnis, bereitem Willen und freudiger
Hingabe.
Freiheit liebt das Tier der Wüste,
Frei im Äther herrscht der Gott,
Ihrer Brust gewaltige Lüste
Zähmet das Naturgebot.
Doch der Mensch! in ihrer Mitte
Soll sich an den Menschen reihn,
Und allein durch feine Sitte
Kann er frei und mächtig sein.
Schiller.
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187
Doch wie er seine Stirn nach oben wendet,
Als sprach er: ,Du befahlst es, Hort, Berater!'
Rauscht ihm der Flügel eines Himmelsboten:
,Mit deinem Wollen ist die That vollendet!
Allein behielt sich's vor der ew'ge Vater,
Den Sohn dereinst zu opfern für die Toten.'"
Schlegel.
Was wollte Gott nicht zur Ausführung gelangen lassen? Isaaks
Opferung. Wir wissen schon, weshalb Gott dieses schwere Verlangen
an Abraham stellte. Was hat Gott jetzt erkannt? Abrahams Ge-
horsam. Im letzten Augenblicke kommt die Errettung Abrahams aus
der Angst und Qual seines Herzens. Wessen Stimme hört Abraham,
als er den Todesstoß ausführen will? Eilgel. Was sagt der Engel
zu ihm? Lege deine Hand nicht an den Knaben. Warum nicht? Nun
weiß ich, daß du Gott fürchtest. Welches Gebot hat er voll und ganz
erfüllt? Gott über alle Dinge fürchten, lieben und vertrauen. Der
Lohn folgt auf dem Fuße. Gott schenkt ihm seinen Sohn wieder;
Abrahams Vertrauen lvird gerechtfertigt; gemeinsam mit seinem Sohne
kann er die Heimreise antreten und zu den Knechten am Fuße des
Berges sprechen: Wir sind wieder hier. Doch nicht ohne Dank ver-
lassen sie den Berg. Worin bekundet Abraham seine Dankbarkeit?
Opfert Widder. Inwiefern haben sich auch Abrahams Worte an
seinem Sohne bewährt? Gott hat für ein Opferlanim gesorgt. Da-
durch, daß Gott ein Opferlamm besorgte, bestätigte er, daß es ihm
lieb ist, wenn die Menschen ihm Opfer darbringen. Durch das Opfer-
lamm auf dem Berge Morija hat Gott das Tieropfer eingesetzt als
Stellvertreter, bis das bessere Opfer käme in dem Opferlamme, das
für alle Welt starb, Christus. Auf dem Berge Morija ist denn auch
später der Tempel erbaut, in welchem Gott an derselben Stelle, wo
an Isaaks Stelle der Widder geopfert wurde, die alttestamentlichen
Brandopser dargebracht wurden. Wie nannte Abraham diese Stätte?
Der Herr siehet. Das heißt: er ersieht sich ein Opfer. Wie er hier
das Opferlamm für Abrahani ausersehen, so seinen Sohn für die
ganze Welt.
Nachdem Abraham den Widder als Dankopfer dargebracht hat, ver-
nimmt er einen zweiten Zuruf des Engels, um ihm deu Lohn seines
Gehorsams zu verkündigen. Was verheißt ihm Gott bezüglich der
Nachkommen? Segnen und mehren. Weiter spricht Gott: „Deine
Nachkommen sollen besitzen die Thore der Feinde." Hier ist an die
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Schlegel Isaaks Isaaks Abraham Gott Abrahams Abrahams Abraham Abrahams Abraham Abrahams Gott Christus Isaaks Abraham Abraham Gott
7
2. Darbietung.
Die Erzählung.
Gott versuchte Abraham einmal und sprach zu ihm: „Nimm Isaak, deinen
einzigen Sohn, den du lieb hast, und gehe in das Land Morija und opfere ihn
daselbst auf einem Berge, den ich dir sagen werde."
Da stand Abraham des Morgens frühe auf, spaltete Holz zum Opfer, sattelte
einen Esel, nahm mit sich zwei Knechte und seinen Sohn Isaak und ging hin an
den Ort. davon ihm Gott gesagt hatte.
Am dritten Tage sah Abraham den Berg von ferne und sprach zu seinen
Knechten: „Bleibet ihr hier mit dem Esel, ich und der Knabe wollen dorthin gehen,
und wenn wir gebetet haben, wollen wir wieder zu euch kommen."
Und Abraham nahm das Holz zum Opfer und legte es Isaak auf den
Rücken; er aber nahm das Feuerzeug und das Messer in seine Hand. So
gingen die beiden miteinander den Berg hinauf. Unterwegs sprach Isaak zu
seinem Vater: „Mein Vater, hier ist Feuer und Holz, wo ist aber das Schaf
zum Opfer?" Abraham antwortete: „Mein Sohn, Gott wird sich schon ein Schaf
ausersehen zum Opfer." Und sie gingen weiter miteinander. Und als sie kamen
an den Ort, den ihn« Gott gesagt hatte, baute Abraham einen Altar, legte das
Holz darauf, band seinen Sohn Isaak und legte ihn oben auf das Holz. Dann
nahm er das Messer, streckte seine Hand aus, daß er seinen Sohn Isaak schlachtete
und opferte.
Da rief ihn der Engel des Herrn vom Himmel und sprach: „Abraham,
Abraham, lege deine Hand nicht an den Knaben und thue ihm nichts; denn nun
weiß ich, daß du Gott fürchtest und hast deines einzigen Sohnes nicht verschonet
um meinetwillen.
Da hob Abraham seine Augen auf und sah einen Widder in der Hecke mit
den Hörnern hängen. Und er ging hin, nahm den Widder und opferte ihn an
seines Sohnes statt.
Und der Engel des Herrn rief Abraham abermals vom Himmel und sprach:
„Weil du solches gethan hast und hast deines einzigen Sohnes nicht verschonet,
will ich deine Nachkommen mehren wie die Sterne am Himmel und wie den
Sand am Ufer des Meeres."
Darnach zog Abraham mit seinem Sohne wieder nach Hause.
izcsprcchiing.
Isaak war bereits zum Jüngling herangewachsen, und die Eltern
hatten stets große Freude über ihr einziges Kind. Aber mitten in
dieser Freude erhielt Abraham einen harten Befehl. Wer versuchte ihn
einmal? Gott versuchte ihn, er legte Abraham eine schwere Prüfung
auf, er prüfte ihn. stellte ihn auf die Probe. Abraham hatte die Wahl:
er konnte den Befehl Gottes befolgen, er konnte ihn aber auch unter-
lassen. Jetzt soll er die schwerste Probe bestehen, um als Glaubens-
sieger sich zu bewähren und demgemäß belohnt zu werden. Gott machte
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Extrahierte Personennamen: Abraham Isaak Isaak Abraham Isaak Isaak Abraham Abraham Isaak Isaak Isaak Isaak Abraham Abraham Abraham Isaak Isaak Isaak Isaak Abraham Abraham Abraham Abraham Isaak Isaak Abraham Abraham Abraham Abraham
180
Nun seht zu, ihr Kinder, daß er euer Haus nicht wieder
verläßt und ein Häuslein weiter geht! —
!>. Das Weihnachtsfeft, „der heilige Abend". — Der
Christbaum steht schon zurecht; Vater und Mutter haben die
Geschenke schon zur Hand — aber vor der Bescherung gehen
wir in die Kirche; weshalb? Ach, wie ist der Gottesdienst in
der heiligen Christnacht so schön!? (Beschreibung.) — Was
geschieht dann, wenn ihr nach Hause kommt? Welcher Jubel,
wenn sich die Thür öffnet und euch der Christbaum mit seinen
Lichtern, seinen vergoldeten Nüssen und Äpfeln entgegenglänzt!
Nun möchten wir aber doch wissen, weshalb ivir den Tannen-
baum gerade mit so viel Lichtern schmücken und die Nüsse und
Äpfel vergolden, daß sie blitzen —? Da müßt ihr der bib-
lischen Geschichte „die Geburt Jesu" gedenken. Was geschah
auch, als der Engel des Herrn zu den Hirten trat? Die
Klarheit des Herrn, ein wunderbarer Lichtschein nmleuchtete
sie — so soll auch in unsern Häusern zum heiligen Abende ein
besonderer Lichtglanz leuchten. Der soll uns daran erinnern,
daß der Herr Jesus vom Himmel herniedergekommen ist zu den
Menschen, um ihnen Licht zu bringen — sie sollen den Weg
zum lieben Gott und zum Himmel finden; er will ihnen leuchten
und den Weg zum Himmel zeigen. —- Und weshalb schenken
wir uns unter dem Christbaume etwas? Der liebe Gott hat
uns auch so reich beschenkt (?), und er will, daß sich die
Menscheil unter einander recht lieb haben — nun, da wollen
wir uns auch recht lieb haben und gut zu einander sein.* —
* Bekanntlich hat sich das christliche Weihnachtsfest an das Sonnen-
wendesest unserer Vorfahren angeschlossen. Die Tage vom Weihnachtsabend
bis zum hohen Neujahr galten ihnen als besonders heilig. „Da wanderte
das oberste Götterpaar, Wodan und seine Gemahlin, durch das Land von
Hof zu Hof, um nachzusehen, ob die Menschen fleißig und fromm wären.
Sie erschienen als arme Wanderer, und, wenn sie sahen, daß Herrschaft und
Gesinde ihre Pflicht gethan hatten, so hinterließen sie Geschenke, welche
unscheinbar aussahen, aber für den, der sie dankbar annahm, in Kost-
barkeiten sich verwandelten" (Deutsches Lesebuch für Mädchenschulen von
Ernst, Ii, S. 184). „Die Göttin prüfte die Werke der Hausfrau, die Zucht
der Kinder, den Fleiß der Spinnerin; sie berührte den Schlehcnstrauch und
Apfelbaum im Garten, das Vieh im Stalle. Dann mußte das Haus fesllich
gerüstet sein, der Flachs abgesponnen; sonst verwirrte die Göttin der
säumigen Spinnerin den Rocken; dann wurden die Fr'nchtbäumchen von den
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47
Am Abende vor dem Johannistage steigen wir, wenn es dunkel
geworden ist, hinauf auf unsern Berg. Weshalb? Was geschieht
auf den Bergen? Welch' ein prächtiger Anblick, wenn überall
die Feuer aufflammen! Aber ist das nicht ein merkwürdiger
Brauch? Er stammt aus alter, alter Zeit — von unfern Vätern
her. Wenn die Sonne am höchsten stand, im vollen
Glanze strahlte, in den Gärten die Rosen blühten, da feierten
unsre (heidnischen) Väter ein Fest, einer Göttin zu Ehren, der
sie den Segen in der Natur verdankten. Wir aber wollen mit
den Frendenseuern dem lieben Gott danken, der im Sommer
seinen Segen auf Feld lind Flur reifen läßt. — Anderwärts
wird am Johannistage (woher der Name?* *) eine andere schöne
Sitte geübt. Da tragen die Leute ihren verstorbenen Lieben
Rosen auf das Grab — wollen wir dies nicht auch thun? -
Ix. Witterungserscheinungen.
a. Im Sommer spannt sich gar oft ein klarer Himmel
über unsrer Heimat aus — was will ich damit sagen? Wenn
ist der Himmel klar? Was für eine Färbung hat der wolken-
leere Himmel? Wie gern schauen wir in das Himmelsblan hin-
auf! Über uns erscheint es am dunkelsten; weiter nach dem
(Ostara) begonnen, das vollendete (nach dem Glauben unsrer Väter) Frena,
die Göttin der Schönheit und des Segens der Natur. Nun blühte alles in
reichster Fülle und Pracht empor, und die Vögel sangen bolde Lieder.
Jbnen hatte zwar Bragi, der Gott der Dichtkunst, einst die Gabe des Ge-
sanges gegeben, aber Frena war es, die ihnen in jedem Jahre aufs neue
Sangeslust und frohe Lieder verlieh. Zur Zeit der Sommersonnenwende
feierte man Frenas hohes Fest. Nun blühten im Haag die Rosen, der
-Göttin Lieblingsblumen: nun dufteten (?) süß die Linden, Frenas heilige
Bäume. Feuerräder rollten von den Bergen, ein Zsfchen der jetzt in vollem
Glanze strahlenden, aber von nun an wieder herabsinkenden Sonne". —
Kämmei, deutsche Geschichte, S. 53: „Wiederum flammten die Feuer zur
Sommersonnenwende wie zum Abschiede, wenn der Äse Paltar starb und die
feindlichen Riesen Macht gewannen".
* In der christlichen Kirche ist Johannes dem Täufer nach Job. 3, 30
der Tag der Sommersonnenwende oder der 24. Juni als Festtag geweiht.
Doch wird das Johannisfest in den meisten Ländern nicht mehr kirchlich ge-
feiert. — „Bei unsern heidnischen Vorfahren glaubte man auch mit dem
Johannisseuer böse Krankheit, Mißwachs erregende Geister abwehren zu
rönnen".
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31
Tage sind jetzt länger als die Nächte. Am 21. März war Tag
und Nacht gleich (!). Das ist Frühlingsanfang.
Zur Zeit des Frühlingsanfangs feiern wir ein Fest —?
Woran erinnern wir uns am Osterfeste?* — Als unsre Vor>
fahren, unsre Väter noch nicht Christen waren (das ist sehr, sehr-
lange her), feierten sie ebenfalls Ostern. Damals hatte aber das
Fest einen andern Sinn. Sie freuten sich, dag der Frühling
ins Land gekonrmen war. Es war ein Frühlingsfest.**
.(Osterhase, Ostereier.) —
Ii. Unsre Heimat.
Wir werden nun wieder, wie bisher, hinanswandern in
die Natur, in diesem Jahre in die Gärten, an die Hecke, an den
Bach, den Teich, im Winter auch ins Haus, um das Leben der
Pflanzen und Tiere der Heimat und auch die Mineralien (?),
die wir in unsern Häusern brauchen, kennen zu lernen: aber zu
derselben Zeit wollen wir uns noch gar manches andere in der
Heimat anschauen.
a. Was haben wir aber unter unsrer Heimat zu verstehen?
„Des Kindes Heimat". — Du lieber Mann, wo gehst du
* „Jeder freut sich heute so gern;
Sie feieru die Auferstehung des Herrn".
** Es wurde besonders im Norden gefeiert. Der Name wird wohl
mit Recht auf den der beidnifchen Frühlingsgöttin Ostara zurückgeführt.
„Wenn im Beginne des Frühlings das Eis krachend auf den Strömen
zerbarst und der Sturmwind rauschend über die Berge dahinfnbr, dann
sahen unsere Ahnen in diesem Walten der Natur Donars mächtige Hand.
Sie sangen: „Donar fährt durch die Lüfte; sein Barthaar flattert im
Sturm; die Wolken, mit fruchtbarem Regen beladen, sind sein Gewand".
Siegreich bestand der Donnergott den Kampf mit den Eisriesen, nach denen
er seinen gewaltigen Hammer warf. Nach dem Streite rief er seine
Schwester, die holde Ostara, daß sie den Frübling schaffe. Diese brachte
durch Sonnenschein und Frühtau die Pflanzen zum Keimen und Grünen
und schmückte die Erde mit den ersten Blumen. Sie teilte sich daher mit
ihrem Bruder in die Ehren des Frühlingssestes, das nach ihr den Namen
des Osterfestes empfing. Es war ein hohes Freudenfest. Helle Freuden-
feuer leuchteten nun aus den Höhen, ein Sinnbild der höher und höher
steigenden und kräftiger scheinenden Sonne. Der Ostara war der Hase
heilig, und als Opfer wurden ihr besonders Eier dargebracht, ein Sinnbild
des erwachenden Lebens". Nach Albers und Friedrich Körner (Lesebuch für
Mädchenschulen).
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TM Hauptwörter (200): [T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
Extrahierte Personennamen: Albers Friedrich_Körner Friedrich